Elektromobilität und Solarstrom: Ladesäulen mit PV betreiben

Die Verbindung von Elektromobilität und Solarstrom eröffnet eine zukunftsfähige Lösung für emissionsfreies Fahren. Wer sein E-Auto mit selbst erzeugtem Solarstrom lädt, senkt nicht nur seine Stromkosten, sondern erhöht auch seine Unabhängigkeit vom Strommarkt. Besonders attraktiv wird dieses Modell durch moderne Wallboxen, die sich intelligent mit Photovoltaikanlagen koppeln lassen. In Kombination von Ladesäulen mit PV mit einem Stromspeicher ist sogar das Laden am Abend möglich. Für Privathaushalte wie Unternehmen bietet diese Technologie nachhaltige Vorteile – ökologisch wie wirtschaftlich.

Elektromobilität und Solarstrom: Ladesäulen mit PV betreiben
Elektromobilität und Solarstrom: Ladesäulen mit PV betreiben

Das Wichtigste in Kürze zu Ladesäulen mit PV betreiben

  • Kostenvorteil: Solarstrom kostet nur ca. 11 Cent/kWh – deutlich günstiger als Netzstrom.
  • CO₂-Reduktion: E-Autos laden emissionsfrei mit eigenem Solarstrom.
  • Energiemanagement: Intelligente Systeme steuern Ladezeiten automatisch.
  • Flexibilität durch Speicher: Auch nachts ist Laden mit PV-Strom möglich.
  • Wirtschaftlichkeit: Höherer Eigenverbrauch erhöht die Rendite der PV-Anlage.

Wie kann ich mein Elektroauto mit Solarstrom laden?

Um ein E-Auto mit Solarstrom zu laden, benötigen Sie eine Photovoltaikanlage, eine kompatible Wallbox und idealerweise ein Energiemanagementsystem. Überschüssiger Solarstrom wird direkt ins Fahrzeug gespeist. Ein Batteriespeicher kann zusätzlich Strom für später bereitstellen, z. B. nachts. So fahren Sie kostengünstig und klimafreundlich.

Grundlagen: PV-Anlage, Wallbox und E-Auto

Um ein Elektroauto mit Solarstrom zu laden, werden folgende Komponenten benötigt:

Eine Photovoltaikanlage, die Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandelt.

Eine Ladestation, meist als Wallbox bezeichnet, die das E-Auto sicher und effizient mit Strom versorgt.

Optional ein Batteriespeicher, um Solarstrom zwischenzuspeichern und auch dann verfügbar zu machen, wenn die Sonne nicht scheint.

Funktionsweise und Varianten des Ladens

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Solarstrom zum Laden von E-Autos genutzt werden kann:

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PV-Laden ohne Energiemanagement

Bei dieser einfachen Variante wird der Solarstrom zunächst für den Haushaltsbedarf genutzt. Überschüssiger Strom fließt in das Elektroauto. Reicht der PV-Strom nicht aus, wird automatisch Strom aus dem öffentlichen Netz ergänzt. Die Steuerung erfolgt meist manuell, etwa über eine App oder direkt an der Wallbox. Diese Lösung ist kostengünstig, erfordert aber Aufmerksamkeit und Flexibilität beim Ladevorgang.

PV-Laden mit Energiemanagement

Effizienter ist die Kopplung von PV-Anlage und Wallbox über ein Energiemanagementsystem. Dieses steuert die Ladeleistung dynamisch und passt sie an die aktuelle PV-Erzeugung und den Eigenverbrauch im Haushalt an. So wird das E-Auto bevorzugt dann geladen, wenn viel Sonnenstrom zur Verfügung steht. Ein Batteriespeicher kann den Eigenverbrauch weiter erhöhen, indem er Solarstrom zwischenspeichert und auch abends oder nachts fürs Laden bereitstellt.

Technische Voraussetzungen und Geräteauswahl

Die Wallbox muss mit der PV-Anlage kommunizieren können. Moderne Systeme bieten Schnittstellen oder nutzen Energiemanagementsysteme, um die Ladevorgänge zu optimieren.

Bei der Auswahl der Wallbox sollte auf Kompatibilität mit der vorhandenen PV-Anlage und ggf. dem Batteriespeicher geachtet werden.

Die Größe der PV-Anlage bestimmt, wie viel Solarstrom tatsächlich für das Laden zur Verfügung steht. Für das Laden eines E-Autos empfiehlt sich eine ausreichend dimensionierte Anlage, idealerweise ab 5 kWp aufwärts.

Ein Stromspeicher erhöht die Flexibilität und ermöglicht das Laden unabhängig von der Tageszeit.

Wirtschaftliche und ökologische Vorteile

Das Laden mit Solarstrom ist deutlich günstiger als mit Netzstrom. Während Haushaltsstrompreise bei etwa 41 Cent/kWh liegen, kostet selbst erzeugter Solarstrom nur etwa 11 Cent/kWh.

Pro 100 Kilometer Fahrstrecke fallen mit Solarstrom je nach Verbrauch des E-Autos nur etwa 1,65 bis 2 Euro an Stromkosten an, während es mit Netzstrom etwa 6 Euro sind.

Der Eigenverbrauch des PV-Stroms wird maximiert, was die Rentabilität der PV-Anlage erhöht.

Die CO₂-Emissionen werden deutlich reduziert, da das E-Auto mit erneuerbarer Energie betrieben wird.

Überschüssiger Strom muss nicht (zu oft niedrigen Vergütungen) ins Netz eingespeist werden, sondern wird sinnvoll selbst genutzt.

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Smart Charging und Energiemanagement

Moderne Systeme setzen auf „Smart Charging“: Die Ladeleistung wird dynamisch an die aktuelle Sonnenstromproduktion und den Eigenverbrauch angepasst. So kann der Ladevorgang automatisch optimiert werden, ohne dass der Nutzer ständig eingreifen muss. Bei mehreren Ladepunkten (z.B. in Unternehmen) verteilt das Energiemanagementsystem den verfügbaren Strom intelligent auf die angeschlossenen Fahrzeuge.

🔌 Was bedeutet Smart Charging?

Smart Charging ist das intelligente, automatische Anpassen der Ladeleistung eines E-Autos – je nach verfügbarer Solarenergie und Stromverbrauch im Haus.

Beispiel: Bei starker Sonneneinstrahlung lädt das Auto schnell, abends oder bei hohem Hausverbrauch reduziert sich die Ladeleistung automatisch.

⚙️ Was ist ein Energiemanagementsystem?

Ein Energiemanagementsystem (EMS) überwacht und steuert den Stromfluss im Haus. Es verteilt PV-Strom optimal – z. B. zum E-Auto, zur Wärmepumpe oder in den Speicher.

Vergleich: Ohne EMS wird das Auto ungeregelt geladen. Mit EMS läuft der Ladevorgang automatisch dann, wenn der Eigenverbrauch am wirtschaftlichsten ist.

Merkmal Ohne Energiemanagement Mit Energiemanagement (EMS)
Steuerung des Ladevorgangs Manuell oder über App Automatisch durch System
PV-Überschussnutzung Nur bei manueller Steuerung Optimiert & priorisiert
Eigenverbrauchsquote Mittel Hoch
Kosteneffizienz Begrenzt Maximiert
Bedienkomfort Aufwand erforderlich Automatisiert & bequem
Kompatibilität mit Speicher Teilweise Optimal integriert

Praktische Umsetzung und Planung

Jede Wallbox kann grundsätzlich mit einer PV-Anlage kombiniert werden, sofern die technischen Schnittstellen passen.

Bei der Nachrüstung eines Batteriespeichers sollte auf die Einbindung in das Gesamtsystem geachtet werden.

Für Unternehmen mit großen Dachflächen bietet sich die Kombination von PV-Anlagen und Ladeinfrastruktur besonders an, da große Teile des Energiebedarfs für die Fahrzeugflotte selbst gedeckt werden können.

In vielen Bundesländern gibt es bereits eine Pflicht zur Installation von PV-Anlagen bei Neubauten, was die Integration von Ladeinfrastruktur und Solarstrom weiter fördert.

Förderungen, Praxistipps & Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung

Wer sein E-Auto mit Solarstrom laden möchte, kann in vielen Fällen von staatlichen Förderprogrammen profitieren. In Deutschland existieren Förderungen auf Bundes- und Landesebene, etwa durch die KfW oder regionale Energieagenturen. Besonders die Kombination aus PV-Anlage, Wallbox und Batteriespeicher wird häufig mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten unterstützt.

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Wichtig ist, sich vor der Installation über aktuelle Programme zu informieren, da Fördermittel oft begrenzt sind. Eine Schritt-für-Schritt-Umsetzung beginnt mit der Planung der PV-Anlage – dabei sollte man den täglichen Fahrbedarf und die Sonneneinstrahlung am Standort berücksichtigen. Im zweiten Schritt folgt die Auswahl einer kompatiblen Wallbox. Empfehlenswert sind Modelle mit PV-Überschussladung und WLAN-Anbindung. Drittens sollte geprüft werden, ob ein Stromspeicher sinnvoll ist – dies hängt stark von Tageszeit der Fahrzeugnutzung ab. Anschließend erfolgt die Installation durch einen zertifizierten Fachbetrieb.

Nach der Inbetriebnahme kann das System per App überwacht und gesteuert werden. Dabei sollte auf eine intuitive Benutzerführung geachtet werden. Für Unternehmen ist die Installation mehrerer Ladepunkte mit Lastmanagement sinnvoll, um Überlastungen zu vermeiden. Wer mehrere E-Autos betreibt, profitiert zusätzlich durch optimierte Ladezyklen und zentrale Steuerung.

Auch wichtig: Die Integration ins bestehende Energiesystem (Heizung, Wärmepumpe) kann den Eigenverbrauch weiter steigern. In Kombination mit einem Stromspeicher kann der Anteil des selbst genutzten Solarstroms oft auf über 70 % erhöht werden. Wer zusätzlich in Echtzeit-Daten und Wetterprognosen investiert, kann das System weiter optimieren. Apps mit KI-basierter Steuerung bieten mittlerweile Prognosefunktionen für PV-Ertrag und Ladezeitplanung.

Fazit

Die Kopplung von Elektromobilität und Solarstrom durch PV-gestützte Ladesäulen ist ein zukunftsweisender Schritt für mehr Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit und Kosteneffizienz. Mit der richtigen Planung und Technik können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen ihre E-Fahrzeuge umweltfreundlich und günstig mit selbst erzeugtem Solarstrom laden.

Quellen:

  1. https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/e-auto-solarstrom-laden/
  2. https://www.mein-eigenheim.de/solar/wallbox-mit-pv-anlage-koppeln.html
  3. https://www.vattenfall.de/infowelt-energie/e-mobility/elektroauto-photovoltaik
  4. https://www.enerando.energy/de/enerando-blog/die-vorteile-der-kombination-von-photovoltaik-ladeinfrastruktur-und-elektrofahrzeugen
  5. https://emobicon.de/laden-von-elektroautos-mit-solarenergie/
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