Solarheizung: Kosten & Rentabilität

Mit einer Solarheizung lässt sich die Kraft der Sonne nutzen, um Wärme für Heizung und Warmwasser zu erzeugen. Das spart Energie, reduziert CO₂-Emissionen und macht unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Doch wie funktioniert eine Solarheizung genau, welche Arten gibt es, was kostet sie und lohnt sich die Investition langfristig wirklich? Der folgende Ratgeber zeigt alle wichtigen Informationen zu Funktionsweise, Kosten, Förderung, Voraussetzungen und Rentabilität einer modernen Solarheizung.

Solarheizung: Kosten & Rentabilität
Solarheizung: Kosten & Rentabilität

Das Wichtigste in Kürze

  • Solarheizungen nutzen Sonnenenergie zur Wärmegewinnung – meist durch Solarthermie oder PV-gestützte Systeme.
  • Die Anschaffungskosten variieren stark je nach Art und Umfang zwischen 5.000 und 35.000 €.
  • Staatliche Förderungen können bis zu 70 % der Investitionskosten abdecken.
  • Im Winter ist die Leistung begrenzt, daher wird meist ein zweites Heizsystem benötigt.
  • Ein Speicher ist unverzichtbar, um Schwankungen des Solarertrags auszugleichen.

Was kostet eine Solarheizung?

Eine klassische Solarthermieanlage kostet je nach Größe und Nutzung zwischen 5.000 € und 13.000 €. Inklusive Gasheizung liegen die Gesamtkosten meist über 20.000 €. Photovoltaikanlagen kosten zwischen 10.000 € und 20.000 €, Wärmepumpen zwischen 20.000 € und 35.000 €. Elektroheizungen sind günstiger, verursachen jedoch hohe Betriebskosten.

Was ist eine Solarheizung?

Eine Solarheizung ist ein Heizsystem, das die Sonnenenergie direkt oder indirekt nutzt, um Wärme zu erzeugen. Meist ist damit eine Solarthermieanlage gemeint. Sie verwendet Solarkollektoren, die Sonnenstrahlung in Wärme umwandeln. Diese Wärme wird durch ein Wärmeträgermedium aufgenommen und zur Heizung oder Warmwasserbereitung ins Haus geleitet.

Auch Wärmepumpen oder Infrarotheizungen, die mit Solarstrom betrieben werden, zählen im weiteren Sinne zu Solarheizungen. Der Vorteil liegt in der Nutzung kostenloser, erneuerbarer Energie. Dadurch werden CO₂-Emissionen deutlich reduziert. Zudem können Solarheizungen mit bestehenden Heizsystemen kombiniert werden. Das sorgt für eine nachhaltige und effiziente Wärmeversorgung im gesamten Jahr.

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Arten von Solarheizungen

Es gibt verschiedene Varianten, um mit Sonnenenergie zu heizen. Die bekannteste ist die Solarthermieanlage. Sie wandelt Sonnenlicht in Wärme um, die über Solarkollektoren und Wärmetauscher nutzbar gemacht wird. Dabei zirkuliert ein Wärmeträgermedium durch Röhren oder Flachkollektoren und speichert die Energie im Pufferspeicher.

Neben diesen Systemen gibt es auch Wärmepumpen mit Photovoltaik. Hier wird die Umgebungswärme über Strom aus der PV-Anlage gewonnen. So entsteht ein besonders umweltfreundliches Heizsystem. Eine dritte Variante ist die Kombination aus Photovoltaik und Infrarotheizung, bei der Solarstrom direkt in Heizwärme umgewandelt wird. Diese Systeme sind jedoch weniger effizient, da sie Strom im Verhältnis 1:1 in Wärme umsetzen. Am wirtschaftlichsten sind deshalb Solarthermieanlagen und Wärmepumpen mit PV-Unterstützung.

Kosten einer Solarheizung

Die Kosten hängen stark vom gewählten System und der Anlagengröße ab. Eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung kostet zwischen 5.000 € und 8.000 €. Für eine Anlage, die zusätzlich heizt, sind 10.000 € bis 13.000 € realistisch. Inklusive Gas- oder Ölheizung entstehen oft Gesamtkosten von über 20.000 €.

Eine Photovoltaikanlage liegt preislich zwischen 10.000 € und 20.000 €, während Wärmepumpen 20.000 € bis 35.000 € kosten. Elektro- oder Infrarotheizungen sind mit 5.000 € bis 8.000 € in der Anschaffung zwar günstiger, verursachen aber hohe laufende Kosten.

Besonders rentabel wird die Investition durch Förderungen und Eigenverbrauch des Solarstroms. Eine sorgfältige Planung entscheidet über Wirtschaftlichkeit und Amortisationszeit der Anlage.

Tabelle: Durchschnittliche Kosten nach Heizsystem

Heizsystem Anschaffungskosten Bemerkung
Solarthermieanlage 5.000 – 13.000 € Warmwasser & Heizung
Photovoltaikanlage 10.000 – 20.000 € Strom & Heizung kombinierbar
Wärmepumpe mit PV 20.000 – 35.000 € Hohe Effizienz, hohe Investition
Infrarot-/Elektroheizung 5.000 – 8.000 € Günstig, aber hohe Betriebskosten

Fördermöglichkeiten für Solarheizungen

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet hohe Zuschüsse für Solarthermie- und Wärmepumpenanlagen. Über das KfW-Programm 458 können bis zu 70 % der Kosten gefördert werden. Die Förderung setzt sich aus einer Grundförderung, verschiedenen Boni und Einkommensgrenzen zusammen.

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Besonders attraktiv ist der Geschwindigkeitsbonus für den Austausch alter Gas- oder Ölheizungen bis Ende 2028. Wer eine Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel installiert, erhält zusätzlich einen Effizienzbonus. Haushalte mit einem Jahreseinkommen unter 40.000 € profitieren zudem von einem Einkommensbonus von 30 %. Insgesamt kann so eine Förderung von bis zu 85 % erreicht werden – allerdings ist die maximale Summe auf 30.000 € gedeckelt.

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Fördertabelle (KfW 458, ab 2024):

Förderart Zuschuss Bedingungen
Grundförderung 30 % Für alle erneuerbaren Heizungen
Geschwindigkeitsbonus +20 % Austausch alter Heizsysteme bis 2028
Effizienzbonus +5 % Bei Erdwärmepumpen oder natürlichen Kältemitteln
Einkommensbonus +30 % Bei Einkommen bis 40.000 € jährlich

Kann man ausschließlich mit Solarenergie heizen?

Reines Heizen mit Solarenergie ist in Deutschland kaum möglich. Der Grund liegt in der geringen Sonneneinstrahlung im Winter. Während im Sommer rund 200 Sonnenstunden pro Monat erreicht werden, sind es im Dezember und Januar oft nur 40. Genau dann ist der Heizbedarf am höchsten. Eine Solarthermieanlage kann im Sommer den gesamten Warmwasserbedarf decken, im Winter aber nur einen kleinen Anteil beitragen.

Daher wird meist ein ergänzendes Heizsystem, etwa eine Gasheizung oder Wärmepumpe, benötigt. Bei PV-Heizungen lässt sich der Solarstrom im Winter durch Netzstrom oder Windstrom ergänzen. Komplett autarke Solarheizungen sind technisch machbar, aber wirtschaftlich kaum sinnvoll. Mit einem Solarspeicher lassen sich jedoch kurzfristige Schwankungen effizient ausgleichen.

Voraussetzungen für die Installation einer Solarheizung

Für den Einbau einer Solarheizung sind vor allem geeignete Dachflächen erforderlich. Idealerweise sollte das Dach nach Süden oder in Ost-West-Richtung ausgerichtet sein, um den Solarertrag zu maximieren. Eine Dachneigung von etwa 30 Grad gilt als optimal. Eine reine Nordausrichtung ist ungeeignet, da hier zu wenig Sonnenenergie ankommt.

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Empfohlen wird eine freie Fläche von mindestens 20 Quadratmetern, damit sich die Installation lohnt. Neben der Dachfläche wird Platz für technische Komponenten benötigt. Bei Solarthermie ist das der Warmwasserspeicher mit rund 300 Litern Fassungsvermögen. Bei Photovoltaikanlagen müssen Stromspeicher und Wechselrichter im Keller oder Hauswirtschaftsraum installiert werden. Wichtig ist auch der bauliche Zustand des Daches, um spätere Demontagen bei Sanierungen zu vermeiden.

Rentabilität und Wirtschaftlichkeit einer Solarheizung

Eine Solarheizung lohnt sich besonders bei steigenden Energiepreisen und in gut gedämmten Gebäuden. Die Amortisationszeit liegt je nach System zwischen 10 und 20 Jahren. Solarthermieanlagen senken die Heizkosten um bis zu 30 %, während PV-gestützte Wärmepumpen den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit vom Stromnetz erhöhen. Die Kombination mit einem Speicher steigert die Effizienz weiter.

Im Sommer ist die Anlage besonders rentabel, da kaum externe Energie benötigt wird. Im Winter hingegen muss zusätzliche Wärme erzeugt werden. Dennoch erhöht eine Solarheizung den Immobilienwert und reduziert dauerhaft die Betriebskosten. Dank Förderprogrammen und sinkender Modulpreise ist der Einstieg in die Solarheizung heute wirtschaftlicher denn je.

Fazit

Eine Solarheizung ist eine zukunftssichere Investition in klimafreundliche Wärmeversorgung. Sie nutzt kostenlose Sonnenenergie, senkt Energiekosten und steigert die Unabhängigkeit vom Stromnetz. Auch wenn sie im Winter Unterstützung durch andere Heizsysteme braucht, überzeugt sie durch Langlebigkeit und staatliche Förderung. Wer auf Nachhaltigkeit und langfristige Ersparnis setzt, trifft mit einer Solarheizung die richtige Wahl.

Quellen zum Thema Solarheizung (Solarthermie):

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