Wie viel Photovoltaik brauche ich für ein Einfamilienhaus in Deutschland?

Immer mehr Haushalte in Deutschland setzen auf Photovoltaik. Doch wie groß muss die Anlage sein, damit sie sich lohnt? Die optimale Größe hängt vom Stromverbrauch, der Haushaltsgröße und Zusatzverbrauchern wie Wärmepumpe oder E-Auto ab. Auch Dachfläche und Ausrichtung spielen eine Rolle. In diesem Ratgeber erfahren Sie konkret, wie viel kWp PV-Leistung Sie für Ihr Einfamilienhaus brauchen – verständlich erklärt und mit allen wichtigen Tabellen zur Orientierung.

Wie viel Photovoltaik brauche ich für ein Einfamilienhaus in Deutschland?
Wie viel Photovoltaik brauche ich für ein Einfamilienhaus in Deutschland?

Das Wichtigste in Kürze

  • Pro 1.000 kWh Jahresverbrauch wird etwa 1 kWp Photovoltaik-Leistung benötigt.
  • Ein 4-Personen-Haushalt mit 4.500 kWh braucht 6 bis 7 kWp.
  • Eine Wärmepumpe erhöht den PV-Bedarf um 2 bis 4 kWp.
  • Für ein Elektroauto kommen je nach Fahrleistung 2 bis 5 kWp hinzu.
  • Ein Stromspeicher sollte 0,8 bis 1,5 kWh pro kWp PV-Leistung umfassen.

Wie viel Photovoltaik braucht ein Einfamilienhaus in Deutschland?

Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 3.000 bis 5.000 kWh Jahresverbrauch benötigt etwa 4 bis 8 kWp PV-Leistung – abhängig von Haushaltsgröße, Technik und Verbrauchsverhalten.

Stromverbrauch und Haushaltsgröße bestimmen die Grundlast

Der Stromverbrauch eines Haushalts ist der wichtigste Faktor bei der Planung einer PV-Anlage. Er bildet die Basis für die Dimensionierung. Durchschnittlich gilt: Für jede 1.000 kWh Stromverbrauch im Jahr sollten etwa 1 kWp PV-Leistung eingeplant werden.

Ein Haushalt mit zwei Personen verbraucht in der Regel rund 3.000 kWh pro Jahr. Dafür reichen etwa 4 bis 5 kWp Photovoltaik-Leistung. Ein Vier-Personen-Haushalt benötigt bei ca. 4.500 kWh Jahresstromverbrauch zwischen 6 und 7 kWp. Bei großen Familien mit sechs oder sieben Personen steigt der Bedarf auf 8 bis 10 kWp.

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Haushaltsgröße Stromverbrauch PV-Leistung
2 Personen 3.000 kWh/Jahr 4 bis 5 kWp
3 Personen 3.600 kWh/Jahr 5 bis 6 kWp
4 Personen 4.500 kWh/Jahr 6 bis 7 kWp
5 Personen 5.000 kWh/Jahr 7 bis 8 kWp
6 Personen 5.600 kWh/Jahr 8 bis 9 kWp
7 Personen 6.350 kWh/Jahr 9 bis 10 kWp
Der individuelle Bedarf sollte sich an Ihren realen Jahresabrechnungen orientieren. Wer zusätzlich Wärmepumpe oder E-Auto nutzt, muss mehr einkalkulieren.

Wärmepumpe als zusätzlicher Stromverbraucher

Eine Wärmepumpe erhöht den jährlichen Stromverbrauch erheblich. Je nach Typ und Effizienz liegt der zusätzliche Strombedarf bei 2.000 bis 3.500 kWh. Zusammen mit dem Haushaltsverbrauch ergibt sich ein Gesamtverbrauch von etwa 6.000 bis 8.000 kWh.

Für eine Familie mit Wärmepumpe bedeutet das: Die Photovoltaikanlage sollte zwischen 8 und 12 kWp leisten. Diese Kombination macht den Einsatz eines Stromspeichers sinnvoller, da Verbrauch und Erzeugung zeitlich stärker auseinanderliegen.

Haushaltsgröße Verbrauch Haushalt Verbrauch Wärmepumpe Empfohlene PV-Leistung
2 Personen 3.000 kWh/Jahr 2.000 kWh/Jahr 6 kWp
3 Personen 3.600 kWh/Jahr 3.000 kWh/Jahr 8 kWp
4 Personen 4.000 kWh/Jahr 4.500 kWh/Jahr 10 kWp
5 Personen 5.000 kWh/Jahr 6.000 kWh/Jahr 12 kWp
Wer die Heizung per Strom betreibt, sollte großzügiger planen, um möglichst autark zu sein.

E-Auto und PV – wie viel kWp extra sind nötig?

Ein Elektroauto steigert den Stromverbrauch stark – vor allem bei hoher Fahrleistung. Pro 10.000 Kilometer jährlich fallen rund 2.000 kWh zusätzlicher Stromverbrauch an. Um diesen Bedarf abzudecken, sollten 2,5 bis 5 kWp zusätzlich eingeplant werden.

Fahrleistung Zusätzlicher Stromverbrauch Zusätzliche PV-Leistung
10.000 km/Jahr 2.000 kWh 2,5 kWp
15.000 km/Jahr 3.000 kWh 3,5 kWp
20.000 km/Jahr 4.000 kWh 5,0 kWp
25.000 km/Jahr 5.000 kWh 6,5 kWp
Besonders praktisch: Tagsüber geladene Fahrzeuge profitieren direkt vom Solarstrom. Wer zu Hause lädt, kann mit entsprechender Anlagengröße hohe Einsparungen erzielen.

Wie viele Solarmodule braucht man für ein Einfamilienhaus?

Die Anzahl der Solarmodule hängt von der gewählten Modulgröße ab. Je höher die Leistung pro Modul, desto weniger Module werden benötigt. Üblich sind Module mit 300 bis 500 Watt. Für eine 10 kWp-Anlage braucht man beispielsweise rund 25 bis 35 Module.

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PV-Leistung 300 W-Module 400 W-Module 500 W-Module
5 kWp 17 – 20 12 – 15 10 – 12
10 kWp 32 – 35 24 – 27 20 – 22
15 kWp 48 – 52 37 – 40 30 – 32
Achten Sie bei der Planung auch auf die zur Verfügung stehende Dachfläche. Durchschnittlich benötigen Sie 6 bis 8 m² Dachfläche pro kWp. Für 10 kWp sind also rund 70 m² nötig.

Stromspeicher: Wie viel Kapazität ist sinnvoll?

Ein Stromspeicher erhöht den Eigenverbrauch und damit die Unabhängigkeit vom Netz. Die richtige Speichergröße hängt von der PV-Leistung ab. Pro installiertem kWp PV-Leistung sollten 0,8 bis 1,5 kWh Speicher bereitstehen.

PV-Leistung Speicherkapazität empfohlen
5 kWp 4,0 – 7,5 kWh
10 kWp 8,0 – 15,0 kWh
15 kWp 12,0 – 22,5 kWh
Ein zu kleiner Speicher speichert nicht genug Strom. Ein zu großer lohnt sich wirtschaftlich nicht. Lassen Sie sich beraten, um das passende Maß für Ihre Anlage zu finden.

Diese Faktoren beeinflussen die optimale PV-Größe

Die optimale PV-Größe richtet sich nicht nur nach dem Stromverbrauch. Auch die baulichen Gegebenheiten spielen eine große Rolle. Die verfügbare Dachfläche entscheidet, ob eine große oder kleine Anlage installiert werden kann. Verschattungen durch Bäume oder Nachbargebäude können den Ertrag verringern.

Auch Ausrichtung und Neigung des Dachs sind entscheidend. Ideal ist eine Südausrichtung mit 30 bis 40 Grad Neigung. Aber auch Ost-West-Anlagen liefern gute Erträge, insbesondere bei gleichmäßigem Verbrauch über den Tag.

Der Standort in Deutschland beeinflusst ebenfalls die Solarstromerträge. Im Süden Deutschlands sind über 1.100 kWh pro kWp und Jahr möglich, im Norden oft nur 950 kWh.

Planen Sie auch zukünftige Stromverbraucher ein. Wer demnächst ein E-Auto anschafft oder auf Wärmepumpe umrüstet, sollte die Anlage größer planen.

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Fazit: Die richtige Größe entscheidet über die Wirtschaftlichkeit

Die benötigte PV-Leistung für ein Einfamilienhaus hängt von mehreren Faktoren ab – vor allem vom Stromverbrauch. Zusätzliche Geräte wie E-Auto oder Wärmepumpe vergrößern den Bedarf. Auch Dachfläche, Modulgröße und Standort sind entscheidend. Wer clever plant, erreicht einen hohen Autarkiegrad und senkt dauerhaft die Stromkosten. Nutzen Sie Vergleichsrechner oder lassen Sie sich kostenlos beraten, um die passende Anlagengröße zu finden.

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